Wilhelm Popp hat sich, nachdem sein Werk für Flöte zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten war, längst wieder als Meister seines Fachs etabliert. Besonders für die Anfänger sind seine Werke von unschätz-barem pädagogischen Wert. Seine leichten Duette für 2 Flöten, seine leichten Stücke für Flöte und Klavier, sind unverzichtbare Werke für die Anfänger auf der Flöte. Wie kein anderer versteht es Popp mit seinen kleinen Formen Spielfreude zu entfachen.
Erst kürzlich entdeckte ich die mir bislang unbekannte, sehr reizvolle „Melodische Suite“ op. 281 für 2 Flöten. Es handelt sich hierbei um eine kleine Sammlung von kurzen, in ihrem Charakter sehr unterschiedlichen Stücken. Der Begriff „Suite“, der eigentlich aus dem Barock stammt und formal eine Reihe von Tänzen vereint, ist in diesem Sinne hier etwas irreführend, wobei zu bemerken wäre, dass sich der Begriff der Suite im 19. und 20. Jahrhundert sehr gewandelt hat und sich einer klaren formalen Struktur eigentlich entzieht. Gemeint ist hier wohl mehr eine Sammlung von kurzen Stücken, die beim Vortrag als Einheit zu betrachten sind.