François Devienne wurde als vierzehntes Kind eines Sattlers am 31. Januar 1759 in Joinville, Département Haute-Marne geboren. Sein älterer Bruder brachte ihm bereits im frühen Kindesalter das Spiel mehrerer Instrumente bei. Meisterhaft beherrschte er später Flöte und Fagott. Mit zehn Jahren komponierte er bereits Werke, welche die Musiker des königlichen Kavallerieregiments Royale-Cravate aufführten. Ab 1779 spielte Devienne im Orchester der Pariser Oper und ein Jahr später war er dort erster Flötist.
1790 wurde er Mitglied der französischen Nationalgarde. Auf musikalischem Gebiet unterrichtete Devienne und gab Konzerte, war aber zugleich mit staatlichen Aufgaben betraut. Er war eine der maßgebenden Gestalten des Pariser Musiklebens während der Revolutionszeit. Bei der Gründung des Pariser Konservatoriums im Jahre 1795 wurde er dessen erster Flötenlehrer. Von einem Nervenleiden befallen, kam Devienne 1803 in die Nervenklinik von Charenton (bei Paris), wo er kurz darauf am 5. September verstarb. Wie viele andere Musiker seiner Zeit war Devienne Freimaurer.
Für die Flötisten gehört Devienne zu den wichtigsten Komponisten überhaupt, auch wenn einige Flötisten ihn hin und wieder etwas abschätzig abklassifizieren und viele seiner zahlreichen Kompositionen für die Flöte im Repertoire der Flötisten eher unterrepräsentiert, weil wahrscheinlich nicht bekannt, sind. Seine Flötensonaten, die konzertanten Flötenduette und die Flötentrios gehören zum Allerschönsten was die klassische Epoche für die Flötisten zu bieten hat.