Georg Abraham Schneider wurde in Darmstadt am 19. April 1770, also im gleichen Jahr wie Beethoven geboren. Da sich seine musikalische Begabung schon sehr früh zeigte, schickte ihn sein Vater zu J.W. Mangold, einem „sehr geschickten Stadt-musikus“, in die Lehre, wo er mit Ausnahme des Klaviers alle Instrumente erlernte. Als 17jähriger wurde er Mitglied der Darmstädter Hofkapelle und nahm gleichzeitig Kompositionsunterricht. Nach einer Bildungsreise nach Rheinsberg wurde er von Prinz Heinrich von Preußen als Hornist für die Rheinsberger Kapelle verpflichtet. 1795 übersiedelte er dorthin, wo zahlreiche seiner Instrumentalkompositionen entstanden und ab 1799 auch gedruckt wurden. 1802 wurde nach dem Tod des Prinzen die Kapelle aufgelöst, was Schneider dazu bewog, nach Berlin zu gehen, wo er als Hornist in der Königlich Preußischen Kapelle und als Musiklehrer tätig war. Darüber hinaus engagierte er sich für das Berliner Musikleben, rief musikalische Veranstaltungsreihen ins Leben und errichtete eine musikalische Übungsakademie zur Bildung der Musikliebhaber. Nachdem er einige Jahren auf Konzertreisen bis nach Riga und Königsberg unterwegs war, kehrte er wieder nach Berlin zurück, wo er 1820 die Nachfolge Rombergs als Musikdirektor der Königlichen Schauspiele antrat, wo er vorwiegend als Dirigent auftrat und schließlich auch die Leitung der angegliederten Musikschule übernahm. Als 1833 die Preußische Akademie der Künste gegründet wurde, wählte man Schneider zum Mitglied. Bis zu seiner Pensionierung 1837 unterrichtete er dort Komposition und starb nur gut ein Jahr später am 19. Januar 1839 nach längerer Krankheit.
Der Komponist Schneider ist ein Vertreter des Geistes von Haydn und Mozart, der als deren Bewahrer verstanden sein wollte, man bescheinigte ihm in den Kritiken satztechnisches Können und eine gediegene Kunstfertigkeit, die dem bürgerlichen Zeitgeschmack verpflichtet war. Eine zuverlässige Übersicht über sein umfangreiches Werk, das mit Ausnahme von Klavierwerken so gut wie alle Gattungen abdeckt, darunter allein 25 Orchester-Ouvertüren, liegt noch nicht vor. Sehr erfolgreich waren seine Instrumentalkompositionen, weniger erfolgreich sein Schaffen als Opernkomponist.
Für die Flöte gibt es einiges zu entdecken. 4 Flötenkonzerte, 2 Doppelkonzerte für Flöte und Oboe , 60 Quartetten für Flöte und Streichtrio, eine Flötensonate, ca. 90 Flötenduette, 3 konzertante Flötenquartette, 3 Trios für Flöte, Violine und Violoncello, Divertimenti für Flöte solo und 6 Flötentrios, sowie einige Trios für Flöte und 2 Hörner.